
Man kann sie so leicht übersehen, die namenlosen Frauen, die mit Jesus unterwegs waren. Er hatte sie von bösen Geistern befreit, und von Krankheiten geheilt. Sie folgten ihm, wohin er ging. Sie blieben treu, und auch sie beteten und warteten auf die Taufe mit dem Heiligen Geist, weil er es ihnen versprochen hatte. Mich beeindruckt das Wenige, was ich von ihnen erfahre, und gerne wüsste ich mehr.
Auch heute gibt es sie, die Namenlosen: Die ein Kind verloren haben. Die unterdrückt werden. Die missbraucht werden. Die ausgebeutet werden. Die geflüchtet sind. Die seelisch verwundet werden. Die keiner sieht. Die zu unbedeutend sind. Die zu arm sind. Die belastet sind und krank. Deren Namen niemand kennt.
Da ist einer, der sie bei ihrem Namen ruft. Da ist einer, der mit ihnen weint.
Da ist einer, der wütend ist über die Gewalt und Missachtung. Der die Tische der Gier und der Ausgrenzung umstößt.
Da ist einer, der Befreiung und Heilung bereithält.
Da ist einer, der genau hinschaut, und dem nichts entgeht. Der bedingungslos liebt und sagt: Ich kenne dich und deinen Namen, du bist mein.
Zusammen mit uns warten die Namenlosen auf eine Begegnung mit ihm. Zusammen warten wir auf sein Feuer und seine Kraft. Wir warten auf Befreiung und Heilung. Wir warten auf Gerechtigkeit und das Ende aller Gewalt. Wir warten auf Barmherzigkeit. Wir warten auf Liebe.
Wir warten auf dich, Jesus. Wir warten auf dich, Heilger Geist.
© Bettina Peter / erschienen in: Osterleute – unterwegs von Ostern bis Pfingsten /BEFG
Lukas 8, 1-3: Bald darauf zog Jesus durch viele Städte und Dörfer. Überall sprach er zu den Menschen und verkündete die rettende Botschaft von Gottes Reich. Dabei begleiteten ihn seine zwölf Jünger und einige Frauen, die er von bösen Geistern befreit und von ihren Krankheiten geheilt hatte. Zu ihnen gehörten Maria aus Magdala, die er von sieben Dämonen befreit hatte, Johanna, die Frau von Chuzas, einem Beamten von König Herodes, Susanna und viele andere. Sie waren vermögend und sorgten für Jesus und seine Jünger.