Photo: Nina

Der heutige Gastbeitrag wurde von Nina geschrieben. Ich habe Nina im Jahr 2013 kennengelernt, kurz nachdem wir nach Flensburg gezogen waren und unsere Stelle als Pastoren hier angetreten hatten. Nina war damals 18 Jahre alt, und sie war sehr schüchtern und sagte fast nie etwas. Ich habe damals eine tiefe Traurigkeit in ihr gespürt. Im Laufe der Jahre verlor ich Nina etwas aus den Augen. Sie kam nicht mehr in die Gemeinde. Aber wenn ich sie zu einem besonderen Event einlud, war sie da. Und wenn ich ihr auf facebook schrieb, antwortete sie jedes mal sehr liebenswürdig. Ich spürte eine tiefe Sehnsucht in Nina. Als Pastorin plante ich 2018 eine neue Gruppe in der Gemeinde ins Leben zu rufen. Eine Kleingruppe für Menschen, die tiefer in die Beziehung zu Jesus hineinwachsen und lernen wollten, wie man Jüngerschaft Jesu leben kann. Eigentlich war Nina gar keine typische Kandidatin für so eine Gruppe. Aber als ich mein Vorhaben umbetete, sprach Gott sehr deutlich, dass ich Nina in die Gruppe einladen sollte. Ich lud Nina ins Eiscafé ein und fragte sie, ob sie in diese Gruppe kommen wolle und sie sagte zu. Nina war zu diesem Zeitpunkt körperlich krank und arbeitsunfähig. Und auch ihre Seele war wund. Still saß sie in unseren Gruppentreffen. Nach einiger Zeit kam sie zusätzlich zu mir in die Seelsorge und Jesus machte sie jedes mal ein großes Stück freier. Auf einer Konferenz, die wir als Gruppe besuchten, wurde Nina durch Gebet vollständig geheilt. Was für ein Wunder wir da miterleben durften. Nach ihrer Heilung hat Nina ein paar Monate gejobbt, und inzwischen ist sie mitten in einer Ausbildung. Sie arbeitet ehrenamtlich mit Teenies und Jugendlichen in der Gemeinde und engagiert sich gegen Zwangsprostitution. Nina ist heute meine gute Freundin. Ich bewundere an ihr, wie entschlossen sie Jesus nachfolgt und alten Ballast abwirft, um ihren Weg mit ihm zu gehen. Und hier kommt Ninas Text:

Ich bin dankbar, dass Gott gut ist. Der Psalm 23 trägt mich durch diese Corona – Quarantäne Zeit. Ich merke, wie dieser Psalm lebendig wird, denn Gott ist mein Hirte, der mich immer versorgt. Ganz praktisch kümmert er sich um meine Versorgung. Meine Mutter hat viel für meinen Mann und mich gekocht und eingekauft, während ich in Quarantäne und mein Mann arbeiten war. Dafür bin ich Gott dankbar. Er greift ein und hilft. Mein Hund wurde so gut versorgt, denn meine wunderbare Freundin hat ihn extra täglich zu sich geholt und ihn ausgepowert. Ich bin meiner Freundin unendlich dankbar für ihre Unterstützung. Ich muss mir keine Sorgen machen, denn Abba kümmert sich um mich.

Bilder: B. Peter: Djuke (Ninas Hund) und Fritz

Gerade in Zeiten wie diesen habe ich Schwierigkeiten einen klaren Kopf zu behalten und nicht in Panik zu geraten. Oft geht bei einer Herausforderung ein Gedankenkarussell in meinem Kopf los. Ängste kommen und der Feind möchte angreifen. Doch ich habe mit der Zeit gelernt, Jesus alles abzugeben. Inzwischen komme ich schnell zu meinem inneren Frieden. Die Lügen verblassen und die Wahrheit strahlt in aller Herrlichkeit.

Es ist wichtig immer wieder das gute in seinem Leben zu proklamieren. Durch Jesus sind wir Erben des Sieges, genau diesen Platz sollten wir einnehmen. Ich bin dankbar, dass ich nicht mehr alleine kämpfen muss mit Nöten, Sorgen und Ängsten. Denn Jesus ist an meiner Seite. Er kämpft für mich. Alleine kann ich nichts ausrichten, doch mit Jesus ist alles möglich.

Da war eine Angst, um das Leben eines geliebten Menschen. Einen Mann, der mein Leben lang unendlich gut zu mir war. Mein Opa. Ich habe in dieser schweren Zeit gezweifelt und mit mir gehadert. In einem Moment habe ich voll Zuversicht gebetet und im nächsten Moment geweint. Dann habe ich mich entschlossen zu beten: ,,Herr, dein Wille soll geschehen. Ich gebe dir alles ab.‘‘ Dennoch war es ein pures Chaos meiner Gefühle, aber ich habe immer das Gute über seinem Leben proklamiert und bin mit Zuversicht weitergegangen. Und genau dann, wenn wir ihm alles hingeben, wirkt er. Er hat meinen geliebten Menschen Zeit geschenkt. Auf dem Weg zur Besserung genieße ich jedes Wort, dass ich mit ihm wechseln darf. Mein Opa hat genau in dieser Zeit Jesus sein JA gegeben. Ich weiß nun, egal was kommt – wir sehen uns wieder. Jesus lässt uns nicht allein. Er trägt, heilt und macht alles neu.

Ich bin dankbar, dass er meinen Körper, meinen Geist und meine Seele vollständig geheilt hat. Ich bin dankbar dafür, dass Abba mir begegnet ist und mir ein ganz neues Leben geschenkt hat. Ein Leben, das wunderbar ist. Nicht, weil es nie Herausforderungen gibt, sondern weil ich weiß, dass er immer da ist und mich durch alles hindurch trägt. Jeden Tag schenkt er mir Frieden, Liebe und Hoffnung.

Ich bin ihm dankbar dafür, dass er in unseren tiefsten Nöten da ist, uns berührt und sagt, dass er uns liebt.

Ich bin ihm für jeden Augenblick dankbar. Für jeden Atemzug und jedes Lächeln von meinem Mann. Egal wie dunkel die Nacht war, Jesus ist das Licht und er erhellt alles.

Ich heiße Nina Ich Liebe Jesus, meinen Mann, meinen Hund und meine Familie/Freunde.  Ich mag es, etwas mit meinen Händen zu gestalten und kreativ zu sein, sowie zu schreiben und in der Bibel zu stöbern. (Auf dem Photo seht ihr meinen Ehemann und mich an Tag unserer kirchlichen Hochzeit.)

2 Gedanken zu “Nina – Nach, trotz und während Corona – Gott sei Dank #2

  1. Wie gleichsam schlicht und berührend dieser Beitrag, ihr LIEBEN, vor allem die Ich-liebe-Aufzählung und der Satz: Egal wie dunkel die Nacht war, Jesus ist das Licht und er erhellt alles. Dieser erinnert mich spontan an Davids Trost-Psalm 23; ihn u. a. habe ich in der letzten Zeit oft gesungen, wobei ich eher unmusikalisch veranlagt bin und bei meinem Singen keiner bestimmten vorgegebenen Melodie folge, sondern eher so vor mich hin „brumme“ :-). Es tut so gut, in der Gewissheit leben zu dürfen, dass Jesus Christus immer da ist, uns sieht und hört, und wir darauf vertrauen können, dass er in seiner bedingungslosen Liebe nur das Beste für uns will, auch wenn wir manches vielleicht nicht verstehen. Danke euch! Danke Jesus Christus!! Gott segne euch!!!

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