Es ist ziemlich laut und durcheinander in diesen Tagen. Auch wenn wir gerade einen Großteil unserer Zeit zu Hause verbringen, kommen Hektik und Lärm nicht zur kurz. Eine Zettelflut befindet sich jeden Morgen auf dem Esstisch, wenn der Viertklässler sein homeschooling erledigt. Und sie wächst stetig an. Da manches am nächsten Tag fortgeführt werden muss, bleibt es eine ständige Aufräum und Suchaufgabe. Und ich bin ja nicht so ordentlich strukturiert… Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Schließlich räume ich gerade die groooße blaue Kommode mit den 16 Fächern auf, die direkt neben dem Esstisch steht. Auch dadurch sammeln sich nun erst einmal Stapel im ganzen Zimmer an, denn das wilde Durcheinander soll ja erst einmal geordnet werden, bevor die nicht ausgemisteten Dinge wieder in die Kommode kommen.

Der Viertklässler ist Legastheniker und braucht mein Dabeisein, beim „Schule machen“. Sonst werden Arbeitsaufträge geraten, anstatt sie zu lesen und zu verstehen. Die Trefferquote ist 50/50, zumal ja in der Schule nicht eingeübt wurde, wie es nun anzugehen ist. Also lieber zu Anfang oder zwischendurch mal verbessern, anstatt am Ende alles nochmal machen müssen… Der Gymnasiast sendet emails mit der Bitte, das Arbeitsmaterial auszudrucken, kommt ansonsten bestens alleine zurecht. Der Pausenhunger bleibt. So ist es ein ständiges hin und her zwischen dem Grundschulesstisch, der Küche, und dann noch zwischen durch mal ein paar Minuten nutzen für Wäsche, das Beantworten von Mails und dann natürlich Kochen. Kaum habe ich einmal Zeit für eine Tasse Kaffee und sitze so auf meinem Platz vor mich hin, kannst du darauf wetten, dass 2-3 männliche Wesen das wittern und dann um mich herum stehen und mich dringend brauchen. Ich weiß nicht, wie es bei anderen läuft, aber ich fühle mich schon sehr zurückgeworfen auf eine Existenz als Homeschooling-Mutti und Hausfrau. Ein Wochentag und zwei weitere Vormittagshälften löst mich der Ehemann beim Homeschooling ab, damit ich meine eigene Arbeit konzentriert tun kann. Das ist eine Wohltat. Unser gemeinsames Elternfazit bleibt: 90% der Zeit in den eigenen vier Wänden, welche zur Zeit auch irgendwie im Umbruch sind, zu verbringen, macht das Hirn kirre und den Menschen nervös. Deshalb ist es recht still hier, was das Bloggen betrifft, und alle Kreativität fließt in die Arbeit.

Zwischendurch machen wir Urlaub von Corona, Lockdown und Homeschooling und fliehen dorthin, wo das Auge weit sehen und das Ohr wohltuende Laute wahrnehmen kann. Ich nehme dich mal ohne viele Worte, sondern mit Bildeindrücken, mit an unseren gestrigen Fluchtort. Dahin, wo die Seele still wird.

2 Gedanken zu “Wo die Seele still wird

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