Photo: Antonio Poveda Montes on unsplash

manchmal, nein, doch eher oft 
da wünsch ich mir
wir wärn nicht so zerbrechlich
und auch nicht so entsetzlich
verwundbar und verletzlich
nicht so sensibel und so soft
das wünscht ich mir und dir

manchmal, nein, doch eher oft
hätt' ich uns Resilienz erhofft
wir wär'n robust, wir wären stark
wir wären mächtig, wär'n autark
aus Stahl wär unser Knochenmark
und Seelenstärke wie Beton
uns eigen wär, ich träum davon

dann seh ich anders uns vor Augen
für Streit und Schlachten würd’n wir taugen
und wärn von unnachgiebiger Natur
von hart' und eherner Statur
beständig kühle Seelentemp'ratur
für Krieg und Sieg wärn wir gebaut
ein Anblick ist’s, vor dem mir graut

und Kälte kriecht in meine Seele
verstummte, zugeschnürte Kehle
das Leben in solch unverwüstlicher Struktur
erinnert dumpf an Führerdiktatur
gefühllos, immer gleiche Tastatur
diszipliniert und abgehärtet, streng 
raubt mir  Luft, mein Herz wird eng

dann schließ ich meine Augen zu
und atme durch und finde Ruh
und sehe klar und tief im Innen
mit milden, liebevollen Sinnen

Sind`s nicht die zart und feinen Sachen
die unsr'en Herzen Freude machen
feinsinnig und sensible Köpfe
fragile, zauberhaft' Geschöpfe


wie Schneeflocken in meiner Hand
und Blumen in der Felsenwand
wie Sternschnuppen und Schmetterlinge
Glühwürmchen und Feldsperlinge
wie Kinderlachen, Abendlieder
Passionsblüten und zarter Flieder
wie Murmeltiere, Flötentöne
wir Königstöchter, Herzenssöhne

wir Menschenkinder, du und ich
verwundbar, weich, nie unsterblich
so tief verwundbar, so verletzlich
wir Menschenkinder, du und ich
wie wunderschön 
und wie zerbrechlich wir sind

Text: Bettina Peter 29.11.2021










5 Gedanken zu “Wie zerbrechlich wir sind

  1. Du überaus kostbare Königstochter, wie genieße ich deinen wertvollen Blog. Worte tief aus deiner Seele, ein GOTTES Geschenk! Und vielleicht entstanden in einer durchbeteten Nacht? Der Älteste an Tagen spricht durch uns, und ich wage hier mal zu behaupten: auch GOTT ist hochsensibel und leidet, und zwar darunter, dass Menschen sich von IHM abwenden und unter der Lieblosigkeit der Menschen zu IHM und untereinander, denn GOTT ist LIEBE!!! Doch ER hält es aus, wie auch wir alles Leid aushalten und durchstehen können in der Hinwendung zu IHM, durch SEINE LIEBE!!! Und dann überflutet ER uns in SEINER Gnade mit SEINER Freude und SEINEM Frieden, wie wahrlich nur ER es tun kann. Und ER erhört unsere Gebete, je mutiger, je kühner, umso eher und mehr :-), weil ER es liebt, mit uns zu kommunizieren :-). Und GOTT ehrt mutige Gebete, und mutige Gebete ehren GOTT: energisch und dennoch demütig, zuversichtlich und dennoch bescheiden, erwartungsvoll und dennoch nicht anmaßend, in Dankbarkeit zerfließend und aus dem Staub erhoben. GOTT ist für uns! DANKE!!! In zugetaner LIEBE grüßt dich und alle LeserInnen herzlichst Marlies

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