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Fürbitte? Ein Wort, bei dem ich innerlich ein klein wenig zusammenzucke. Fürbitte ist mir wichtig, aber auch anstrengend. Kennengelernt habe ich Fürbitte ungefähr so: Wir nennen Gott Anliegen, erklären ihm, wie die Situation der Menschen ist, und warum er unbedingt eingreifen möge. Das kann anstrengend sein.

Stell dir einmal vor, Fürbitte liefe ganz anders ab: Ich mache mir klar, nichts leisten und nichts „erarbeiten“ zu müssen. Ich komme einfach in die Gegenwart des Vaters, für den die Menschen, für die ich bete, immens wichtig sind. Er kennt ihre Situation und er liebt sie. Ich öffne mein Herz für das, was der Vater mir über diese Menschen zeigt. Ich schaue hin, was ER tun will. Ich sehe durch den Heiligen Geist, wie der Vater diesen Menschen begegnen und wohltun möchte. Was ich sehe und höre, kommt nicht von mir. Es kommt von Gott selbst, und ich drücke diesen Willen Gottes für den Menschen im Gebet aus. So wird Fürbitte nicht zu einem Kraftakt.

Kann man das so machen? Jesus selbst sagt von sich, dass er nichts tat und sprach, was er den Vater nicht tun sah. Ich nehme an, dass das gerade für seine Gebetszeiten galt. Wir müssen nichts aus uns selbst heraus leisten – auch nicht in der Fürbitte. Statt dessen dürfen wir wie unter einem Segenswasserfall Gottes stehen, und etwas von dem Wasser fließt in unsere Hände. Wir geben dieses Wasser, das wir von Gott empfangen, einfach weiter an andere – in der Fürbitte. Probiere es in der kommenden Woche doch mal aus.

7 Gedanken zu “Fürbitte – oder – Im Segenswasserfall Gottes beten

  1. Liebe Bettina!
    Genau so mache ich es auch. Ich stelle mir vor, ich sitze auf dem Schoß meines Vaters, den Kopf an seiner Schulter und ich erzähle ihm, wie „Weh“ es bei manchen Menschen gerade tut. Und wie sehr ich diese Menschen mag , was ihnen gerade Schmerzen bereitet. Dann würde ich ihm erzählen, wie gut ER zu mir ist und so wünschte ich es für diese Menschen auch.

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  2. früher habe ich immer morgens in den 10 Minuten, während der Tee zog und ich meine Frühgymnastik turnte, Fürbitte gemacht. Optimale Zeitnutzung!
    Irgendwann ist es mir leider abhanden gekommen — und im Moment zieht nur noch der Tee.

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  3. Super, mag ich sehr.
    Manchmal reicht es mir, in der Nähe Gottes einfach an die Menschen in meinem Umfeld zu denken, ich „hole“ mir ihr Gesicht ins Gedächtnis und verweile kurz bei Ihnen. Und Gott verändert immer wieder mein eigenes Herz in Bezug auf die Menschen, an die ich denke: Sie werden mir wichtiger ein bisschen mehr in die Richtung, wie Gott sie auf dem Herzen hat. Und ja, es bleibt auch bei der Spannung, dass wir Gott bitten sollen, sie zu sich zu ziehen, das zu tun, was nur er tun kann.
    Aber ich muss ihn nie „überreden“.
    Grüße an die Familie!

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