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Sprachnachricht einer jungen Mutter: „Mit meinen Zeiten mit Gott klappt es auch nicht mehr wirklich. Die Kinder sind ja immer um mich. Und selbst wenn ich mal ein paar Minuten für mich habe, dann habe ich ehrlich gesagt auch nicht wirklich Lust in der Bibel zu lesen oder zu beten. Dabei fehlt mir die Zeit mit Jesus und das Hören. Aber irgendwie kommt das gerade nicht zusammen. Ich bin mega unzufrieden mit mir selbst.“

Das kenne ich nur zu gut aus eigenem Erleben. In der Babyphase war ich dauerübermüdet und danach es gab Jahre, in denen ich lange Zeiten krank war und dadurch völlig kraftlos. Das Verlangen nach einem schönen Film oder einem Buch war da manchmal oft größer als das Verlangen nach Gebet und der Bibel. Ich denke ja insgeheim, dass das bei den meisten Menschen in solchen Phasen ähnlich ist. Und ich glaube, dass Gott das auch versteht. Und dass es viele Möglichkeiten gibt in solchen Phasen auf andere Art und Weise mit ihm Gemeinschaft zu haben und mit ihm zu reden. Zwei davon will ich hier einmal aufschreiben.

Ich glaube das Wichtigste ist es zu wissen, dass Gott immer bei uns ist. Auch gerade dann, wenn es uns so geht, wie oben beschrieben. Und dieses Wissen können wir nutzen und Gott bitten, es in ein Erleben umzuwandeln. Wie das?

Wir können uns diese „Gott-mit-uns- Momente“ ins Gedächtnis rufen, indem wir uns diese Tatsache auf Zettel oder Kärtchen schreiben. Da steht dann z.B.: „Gott ist immer bei mir“. Oder: „Ich bin umgeben von Jesu Liebe.“ Oder: „Jesus ist jetzt bei mir und sieht mich liebevoll an.“ Du kannst dir selbst Erinnerungszettelchen genau mit der Botschaft beschriften, die für dich gerade wichtig ist. Diese Zettel oder Kärtchen können wir uns auf den Nachttisch, an den Badezimmerspiegel, die Kaffeemaschine oder den Kühlschrank heften. Sie können einen Platz im Portemonnaie, im Auto oder im Büro bekommen. Und jedes mal, wenn du eines der Zettelchen mit der Nähebotschaft Gottes siehst, kannst du dir bewusst machen, dass das stimmt. Und möglicherweise kannst du dann auch ein kleines Gespräch mit Gott haben.

Eine weitere Möglichkeit knüpft genau da an. Ich habe mich daran erinnert, dass Gott ja bei mir ist. Dass Jesus da ist und mir liebevoll zugewandt ist. Damit es nicht nur beim bloßen Kopfwissen bleibt, nehme ich mir einen Moment (da kann auch eine Minute schon ausreichen) und stelle mir vor, dass die Liebe Gottes mich umgibt. Manchmal stelle ich mir vor, dass sie mich umgibt, wie ein warmer, heller Sonnenschein. Oder ich stelle mir vor, wie Gott seinen Mantel der Liebe oder des Schutzes um mich legt. Oder dass ich mit Jesus im Garten sitze. Wenn ich etwas Aktives tue, z.B. Gemüse für das Mittagessen schnibbele, dann stelle ich mir vor, dass Jesus auf der Küchenzeile sitzt und mit mir reden und lachen will. Wenn ich kurz vor dem Einschlafen im Bett liege, dann stelle ich mir vor, dass Jesus oder der Vater an meinem Bett sitzen. Darf man sich das so vorstellen? Ich glaube ja. David hat sich auch vorgestellt, dass Gott ihm einen Tisch im Angesicht seiner Feinde deckt. Oder dass Gott eine Schutzburg für ihn ist, die ihn vor den Feinden schützt. Wie wäre er sonst auf seine Bilder in den Psalmen gekommen? Falls dir das zu wild ist, gibt es ja auch die Möglichkeit, dass du Gott sagst, was du dir wünschst. Z.B.: „Ich wünsche mir, dass du an meinem Bett sitzt, bis ich eingeschlafen bin.“ Oder: „So wie ich das Baby jetzt tröste und hin- und hertrage, so will ich jetzt auch von dir getragen und getröstet werden.“ Ich bin mir ganz sicher, dass Gott dir gerne so begegnen möchte, wie dein Herz es braucht.

Das sind zwei Beispiele für Gottesmomente in Zeiten, in denen wir zu kraftlos sind für lange Gebete und Bibelstudien, die wir sonst ja immer schon auch einmal haben. Ich glaube, dass dies sogar sehr wertvolle und prägende Momente sein können – in all unserem Chaos und der Hektik des Alltags. Denn da möchte Gott uns begegnen. Gerade da bewährt sich unsere Beziehung zu Jesus doch. Gerade hier – in unserer Schwachheit – will er uns nahe sein.

Ein Gedanke zu “Gottesmomente

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